Buchtipp [Rezension] Rowan Coleman -
„Zwanzig Zeilen Liebe“
Inhalt:
In diesem Roman geht
es im wesentlichen um drei Hauptakteure, aus deren Sichtweise sich
die einzelnen Kaptiel abwechselnd gliedern und jeweils aus der
Ich-Perspektive verfasst sind.
Zum einen ist da
Stella, angestellt als Krankenschwester in einem Hospiz und man
erfährt relativ viel über Ihr Privatleben. Aufgrund ihrer besonders
liebevollen Art, die Patientin zu betreuen, beauftragen diese Sie
immer öfter Briefe zu verfassen. Letzte Zeilen an die
Hinterbliebenen zu schreiben und Sie nach dem Tod des jeweiligen
Patienten, dem gewünschten Adressaten zu überreichen.
Zum anderen ist da
Hope, ein junges Mädchen Anfang 20 mit der Krankheit Mukoviszidose,
die ebenfalls ins Hospiz eingewiesen wird. Ihr bester Freund Ben
ständig an Ihrer Seite, versucht seine leicht depressive und sich
immer mehr isolierende Freundin aufzuheitern und Sie ins soziale
Leben zurück zu manövrieren.
Zu guter Letzt ist
da Hugh, ein Historiker Anfang der 40er, auch leicht fernab des
sozialen Miteinanders, fädelt sich auch seine Geschichte immer mehr
in die Handlung mit ein, bis alle drei Handlungsstränge sich
miteinander verflechten.
Erschienen am
31.08.2015 im Piper Verlag
Übersetzt von:
Marieke Heimburger
416 Seiten,
Klappenbroschur
ISBN:
978-3-492-06017-2
€ 14,99 [D], €
15,50 [A]
Meinung:
Von Beginn an riss
mich dieses Buch mit seiner spannenden und sogleich auch sehr
sensiblen Thematik auf seine Seite. Während man immer abwechselnd
aus verschiedenen Sichtweisen der drei Hauptakteure in diesem Roman
erzählt bekommt, tauchen zwischendrin diese sogenannten Briefe auf.
Dennoch betreffen diese Briefe keine Personen, um die es in der
Erzählung geht, sondern sind ganz unabhängig von irgendwelchen
unbekannten Personen hier immer mal wieder mit eingeflochten. Diese
Briefe sind dennoch so emotional ergreifend und mit einer
unglaublichen Feinfühligkeit geschrieben, dass trotz des unbekannten
Menschen, der dahinter steckt oder angesprochen wird, eine spürbare
Verbindung geschaffen wird, die mich immer wieder zum heulen brachte
und dies nicht wenig.
An so vielen Stellen
musste ich das Buch beiseite legen, da ich immer wieder Zeit brauchte
das Gelesene zu verarbeiten oder darüber nachzudenken, was wirklich
nicht viele Bücher schaffen.
Die Spannung wurde
stets aufrecht erhalten, ich hatte keine Minute das Gefühl, ich
würde mich an irgendeiner Stelle langweilen.
Die Autorin hat mit
Ihrem Werk bei mir eine unglaubliche Atmosphäre ausgelöst, die von
so vielen unterschiedlichen Gefühlen gespickt war, das man es nur
schwer in Worte fassen kann.
Das Ende des Romans
ist glücklicherweise nicht offen geblieben, sonst wäre ich
wahrscheinlich auch wahnsinnig geworden und hätte noch ein paar
Graue Haare bekommen, aber wie das ausgeht, solltet ihr unbedingt
selbst herausfinden.