S.412
Inhalt vom Klappentext:
Sophie Collingwood
liebt Bücher, vor allem die von Jane Austen. Ihrer Leidenschaft kann
sie auch beruflich nachgehen: als Angestellte in einem Londoner
Antiquariat. Dort versucht sie für ihre Kunden noch die obskursten
Werke aufzutreiben – wie beispielsweise „Ein kleines Buch
allegorischer Geschichten". Für diese Sammlung erbaulicher
Erzählungen aus dem Jahr 1796 gibt es gleich zwei Interessenten. Was
Sophie nicht ahnt: Das schmale Bändchen birgt den Schlüssel zu
einem Geheimnis um Jane Austens Meisterwerk “Stolz und Vorurteil”.
Und plötzlich wird aus der Suche nach einem vergessenen Buch ein
höchst gefährliches Abenteuer … Ein bezaubernder Roman um alte
Bücher, junge Liebe und den Charme von Jane Austen!
Meinung:
Das Buch ist in zwei
Handlungsstränge gegliedert, welches zum einen in der Vergangenheit
in Hampshire im 18. Jahrhundert spielt und zum anderen in Oxfordshire
in der Gegenwart.
In der Gegenwart
lernen wir Sophie kennen, die in einem gut betuchten Hause aufwächst
und Bücher über alles liebt. Jedoch verstirbt urplötzlich ihr
liebster Onkel, der Mensch, der ihr die Bücher zu lieben lehrte und
angeblich soll es ein Unfall gewesen sein, was Sophie von Anfang an
komisch vorkommt. Um ihre Trauer zu überwinden, zieht sie nach
London in seine alte Wohnung und beginnt in einer Bibliothek zu
arbeiten. Dort bekommt sie den Auftrag nach einem alten Buch zu
suchen, welches einst vom einem Geistlichen im 18. Jahrhundert
verfasst wurde. Was Sophie noch nicht weiß, es scheinen mehrere
Personen hinter diesem Buch her zu sein und als sie auch Drohanrufe
erhält, beginnt das Ganze eine dramatische Wendung zu bekommen.
Sophie ist mir eine
total sympathische Protagonistin und ich mochte ihre Art und Weise,
wie sie über Bücher denkt und damit umgeht. Zudem gefiel mir sehr,
dass uns der Autor durch ihren Onkel Bertram viele Geschichten von
früher erzählen ließ, wodurch die Bücherliebe dem Leser erklärt
wird und dadurch nachvollziehbar ist.
Eine angenehme Atmosphäre hat
der Autor uns geboten, indem wir Onkel Bertram und die kleine Sophie
vor dem Kamin sitzend mit Büchern zur Hand begleiten durften. Sehr
niveauvoll sind die geführten Dialoge, welche die beiden miteinander
führen.
Die Geschichte
konnte mich von Anfang an abholen und begeistern, sodass ich stetig
gefesselt war und das Buch kaum zur Seite legen mochte. Ein weiterer
positiver Aspekt ist der gegenwärtige Briefwechsel von Sophie und
einem Bekannten und das in unserem digitalisierten Zeitalter.
Ab der Hälfte des
Buches bekommt die Geschichte eine Wendung, die die Spannung stark
steigen lässt und man sich leicht in einen Krimi katapultiert fühlt.
Das Rätsel um ein verschollenes, altes Buch und der ominöse
Anrufer, welcher Sophie bedroht war sehr klug eingefädelt und
verleiht der Geschichte einen gewissen Kick. Der Schluss und wie der
Autor das Ganze auflöst, hat mir wiederum nicht sehr zugesagt und
hatte einen etwas oberflächliche und vorhersehbare Art.
In der Vergangenheit
lernen wir die junge Jane Austen kennen und den Beginn ihrer
Schriftstellerei, wobei sie vom Reverend Mansfield unterstützt wird.
Die beiden scheinen gedanklich auf einer Ebene zu sein und beflügeln
sich gegenseitig mit ihren Unterhaltungen zu literarischen Werken.
Bald schon wollen sie an einem gemeinsamen Projekt arbeiten und ihr
geschriebenes Wort als gedrucktes Buch herausbringen.
Der Schreibstil
hat mir unglaublich gut gefallen, da er etwas poetisches hatte und
auch immer wieder Briefwechsel in die Geschichte mit eingeflochten
sind, was dem ganzen einen gewissen Charme verlieh.
Durch diese
Geschichte konnte mir der Autor Jane Austen als Schriftstellerin nahe
bringen und die Liebe zu Büchern hat er grandios erzeugt durch die
Dialoge zwischen den Charakteren. Diese waren mit sehr viel Witz,
Charme und Intellekt gestaltet, was mir sehr imponierte.
Eine sehr rührende
Lektüre, die mehr Tiefgang und Anspruch bot, als ich zu Beginn
vermutete und somit eine absolute Leseempfehlung für alle Jane
Austen Liebhaber, sowohl auch für alle Bibliophilen.
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