Montag, 12. September 2016

Rezension zu Cecilia Vinesse „ 7 Nächte in Tokio“

https://www.dtv.de/buch/sieben-naechte-in-tokio-43034/


Hardcover EUR 12,99 € [DE]
304 Seiten, empfohlen ab 14 Jh., Erschienen am: 26. August 2016

Inhaltsangabe vom Verlag:


Dies ist die Geschichte von Sophia und Jamie und der einen Woche, in der die Zeit stehen zu bleiben schien...Eine Woche noch bleibt Sophia in Tokio, der Stadt, in der sie seit vier Jahren lebte. Dann muss sie zurück in die USA ziehen und all das aufgeben, was ihr wichtig ist: das pulsierende Tokio mit seiner Mischung aus Fremdheit und Vertrautheit, vor allem aber ihre besten Freunde Mika und David. Da kommt Jamie Foster-Collins nach längerer Abwesenheit zurück in die Stadt: Jamie, Sophias heimliche erste Liebe, der ihr damals das Herz gebrochen hat. Auf nichts hat Sophia weniger Lust als darauf, sich den Abschied von Tokio durch Jamies Rückkehr zusätzlich verkomplizieren zu lassen. Doch genau das geschieht: Jamie ist wieder da, und natürlich wirbelt er Sophias ohnehin schon strapaziertes Gefühlsleben noch zusätzlich durcheinander.


Meinung:


Ein Buch für jüngere Teenager, durchaus geeignet für diejenigen, die sich mit kompliziertem Gefühlschaos gut auskennen.


Sophia, unsere Protagonistin wird in dieser Geschichte als eine sehr vernünftige, aber etwas naive junge Frau dargestellt, die sich statt ihrer eigentlichen 17 Jahre oft jünger verhält. Ganz im Gegenzug ihre beste Freundin Mika, die sehr selbstbewusst und auffällig gekleidet durchs Leben geht, scheinen die beiden vom Wesen unterschiedlicher nicht sein zu können. Zusammen mit Kumpel David, der die Rolle des attraktiven Frauenhelds übernehmen soll, wollen sie die letzte Woche mit Sophia in Tokio so angenehm wie möglich gestalten und viel Zeit miteinander verbringen.

Als Leser hab ich hier schon erwartet, dass ich viel über die Kultur und Sitten der Japaner gezeigt und erklärt bekomme, was sich allerdings als nebensächlich erwies. Hin und wieder wurden japanische Wörter( Kanji, bekannte Anime Figuren, Karaoke) und Sehenswürdigkeiten (Tokio Tower) eingestreut, aber oft ohne ausreichenden Hintergrund, sodass man den Eindruck bekommt, die Autorin hat diese Infos selbst nur aus dem Internet recherchiert. Vielleicht ist auch hier der Lesende gefragt und soll motiviert werden, selbst noch das nötige Hintergrundwissen herauszufinden, das lasse ich mal ohne Bewertung so im Raum stehen.

Des weiteren muss ich gestehen, dass keiner der Hauptfiguren mir sehr sympathisch war, ebenfalls gilt das für Alison, die Schwester von Sophia, die einen sehr verschlossen und unglücklichen Eindruck macht, denn mehr erfahren wir erst mal nicht über sie.
Ein unreifes Gefühlswirrwarr nimmt seinen Lauf, als Jamie nach drei Jahren vom Internat zurück kommt und Sophia, die übrigens von ihren Freunden nur Sofa ( *kopfschüttel) genannt wird, möglichst wenig mit ihm zu tun haben möchte.
Die Gründe dafür konnte ich allerdings nicht so ganz nachvollziehen, zumal so viel Zeit verstrichen ist und man das Gefühl vermittelt bekommt, man hat es mit Grundschülern zu tun. Die gesamten Problematiken, mit denen es die Freunde zu tun haben, wovon wir noch so einige hingeworfen bekommen, fehlten mir allerdings viele Entwicklungsstränge und es mangelte an Tiefgründigkeit, was es mir erschwerte, die Dinge nachzuvollziehen oder verstehen zu können.
Vielleicht sollte hier der Leser selbst seine Phantasie spielen lassen, bei mir hat das allerdings nicht positiv zur Bewertung dieses Buches beigetragen.
Was ich sehr schön fand, war der Countdown über den jeweiligen Kapiteln, welcher die Zeit rückwärts zählt, bis zu Sophias Abreise und die Geschichte, die dahinter steckt.
Neben dem Handlungsstrang der Gefühlswelten eines Teenagers, haben wir auch noch die Situation mit den getrennt lebenden Eltern und Sophias Vater, welcher in Paris bereits eine neue Familie gründete, zu der sie sich auch sehr hingezogen fühlt. Die Frage wird also auch in den Raum geworfen, ob sie wirklich mit ihrer Mutter und Schwester in die USA geht oder nicht doch besser nach Frankreich zieht.

Der Schreibstil war einfach gehalten und die Sprache der Charaktere war passend gewählt, allerdings nahm das Buch erst im letzten Drittel so richtig an Fahrt auf, wobei ich trotz allem keine richtige Verbindung zu den Figuren aufbauen konnte.
Insgesamt hat es mir an vielen Stellen zu oberflächlich und konstruiert gewirkt, manche Szenen haben mich schlichtweg nur unterhalten, jedoch konnte ich keine wirkliche Message aus diesem Buch für mich mitnehmen. An der Stelle würde
ich mich einfach als nicht zielgerichtete Altersgruppe einstufen, weshalb sich das auch in der Bewertung wider spiegelt.


Bewertung: 3 Sterne

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